In der Saison 2004 gab' Segeln und Luxus

Unser Ostertörn war meist ein gemütliches Schippern auf dem Ijsselmeer

Wir hatten Tim und dessen Freund für die vier Tage mit an Bord und so fuhren wir am Karfreitag bei einem angnehmen N 3/4 nach Hoorn.
Am Samstag bei N 5 kreuzten wir vor dem Wind 15 sm in die Gouwzee. Es war bei knapp über 10°C einfach noch zu kalt, um für viele Stunden mehr an Deck weiter entfernte Ziele anzusteuern - z.B. Amsterdam und dann über Enkhuizen zurück. In der Gouwzee, direkt bei Monnikendam sind wir in die kleine, aber feine Marina De Zeilhoek eingelaufen.
Mit 120° zum wahren Wind kreuzen ist bei Bft 5 eine zwar schnelle Fahrt, aber die achterliche Welle bringt viel Bewegung ins Schiff...
Am Sonntag sind wir dann leider wegen ungünstigem Wind und immer noch zu vielen langen Unterhosen den Weg nach Enkhuizen in den Stadthafen zu mehr als 2/3 motort!
Ostermontag bei immer noch nördlichen Winden um 2 sind wir gemütlich unter Blister und Groß zurück nach Lelystad gesegelt, in den schwachwindigen Phasen mit Sonnenschein wurde es sogar angenehm warm...und die Jacken lagen auf den Bänken...kurzzeitig, bis zur nächsten Wolke.
Wir hatten zwar zwischendurch immer wieder Sonnenschein und nie Regen während der Fahrt, aber es ist eben noch kühl.




Kalte, windige und teils sonnige Tage am Himmelfahrtswochenende.

Mittwochabend sind wir im Hafen angekommen...und unsere Seglerfreunde Frank & Sylvia saßen schon im Cockpit von Trixania Mawi - sie durften das eben. Die Windvorhersage für die nächsten Tage ließ nördliche Winde um Bft 5/6 erahnen, bei solchen Verhältnissen früh raus, das Ijsselmeer "raufkreuzen", um es zu den Inseln zu schaffen?? Sylvia wollte schließlich Enkhuizen wiedersehen!!
Am Donnerstag fuhren wir also bei angenehmem Wind Bft 4/5 unter Genua und Groß nach Enkhuizen in den Stadthafen. Durch den von WSW auf NW drehenden Wind mußten wir zwar die halbe Strecke hoch an den Wind, aber es gab noch nicht viel Welle (Abdeckung durch Deich oder Land). Im Enkhuizener Stadthafen einen Platz am Steg bekommen - es ist ein Sechser-Päckchen geworden.
Freitag wollten wir nach Hindelopen segeln, bei einem NNO 5/6 hieß das: Ziel in Windrichtung. Wir segelten los, hatten im Hafen die Genua schon gegen die Fock getauscht, mußten aber draußen noch ein Reff ins Groß binden und kämpften uns gegen die Welle nach Norden...und irgendwann lag dann Medemblick viel günstiger...das sollte aber doch erst am nächsten Tag halbwinds erreicht werden; der angenehme Rauschekurs überzeugte alle.
Am Samstag bließ es mit 5/6 aus NW, Fock und Reff blieben und wir hatten einen halben Wind nach Lemmer in den Gemeindehafen. Kurz vor Lemmer mußten wir etwas mehr als sonst aufpassen: ein Regattafeld auf seinen Bahnen und das wollten wir aus sportlicher Fairness nicht behindern (diese Skuitjes sind zudem beängstigend schwer).
Im Gemeindehafen Lemmer hatten wir gerade am Meldesteiger festgemacht, als uns der einzige kurze Schauer auf diesem Törn überschüttete.
Am Sonntag mußten wir wieder zurück, der Wind aus NNW 4/5: a gentleman 'never' sails upwinds. Wir fuhren zwar noch mit Fock und Reff raus ( Vorhersage war 5/6 ), doch bald bin ich aufs Schiff raus, um das Reff auszuschütten; später dann nochmal raus, um die Fock gegen die Genua zu tauschen. Wieder eine angenehme Fahrt, in den Phasen mit Bft 5 wieder super...aber es hätte einfach wärmer sein müssen, draußen auf dem Wasser hatten wir nie mehr als 12/13°C.




Ein kleiner Törn zu den Inseln

Von Donnerstag, den 10.6.2004, bis zum Sonntag haben wir ein herrliches verlängertes Segelwochenende gehabt.
Um wie geplant Oudeschild auf Texel erreichen zu können, sind wir morgens um 1/2 8 bei einem günstigen SSW um Bft 4 raus. Unter Genua und Groß fuhren wir in Richtung Schleuse. Der Wind nahm etwa 10 sm vor der Schleuse auf 1/2 ab und wir starteten den Motor...doch nur für kurze Zeit, dann gab's einen WSW 5 und ich hatte die Genua noch angeschlagen, wir mußten hoch an den Wind...es ging so gerade noch. Für die Fahrt ins Watt hatte ich dann die Fock genommen, war genug.
Für Freitag war ein WSW 5/6 angekündigt und wir nutzten die Windrichtung, um außen rum durch die Nordsee nach Vlieland zu segeln...na ja, fast alles zu segeln. Von Oudeschild zum Molengat (das Fahrwasser zwischen Texel und vorgelagerter Sandbank in die Nordsee) ging es in Richtung SW. Wir hatten mitlaufenden Strom, also Strom gegen Wind...und die sich dann bildende hackige Welle: wir motorten die 7 sm zum Molengat und hatten von da an unter Fock/Groß eine Superfahrt nach Vlieland.
Am Samstag hatten wir Wind aus NW 5/6, konnten aber erst um 13.30 Uhr von Vlieland weg...und das war eigentlich noch eine Stunde zu früh, wegen der Gezeitenströme, die man natürlich mitlaufend haben will. In den Fahrwässern nach Kornwerderzand hatten wir Strom und Wind in ungefähr gleichen Richtungen, und das heißt dann auch bei Bft 6 fast keine Welle...absolut geiles Segeln! Nachdem wir durch die Schleuse wieder im Ijsselmeer waren, haben wir uns entschlossen, noch bis Stavoren Buitenhaven durchzusegeln...nochmal 11.5 sm bei NNW 5/6 nicht unzumutbar viel, obwohl es ungemütlich kalt und grau geworden war...aber wir haben die Schauern "gescchickt" umgangen. Um 1/2 9 haben wir dann in Stavoren festgemacht.
Am Sonntag sind wir dann auf dem Ijsselmeer, das im Vergleich zur Nordsee ein tumultartiges Gedränge bietet - wir mußten mehrmals das Wegerecht gewähren - gemütlich bei einem NNW - NW 3/4 zurück zur Flevo gesegelt und haben uns im Hafen noch eine ganze Weile im warmen Sonnenlicht über den schönen Törn unterhalten.




Starkwindsegeln auf Trixania...ja, das hat schon was!!

Für Samstag, den 11.9.2004 war für die Region Ijsselmeer SW 5/6...und eben für den folgenden Tag W 5/6 vorhergesagt: daraus wollten wir eine schnelle Fahrt nach Stavoren und mit dem W eine ebenso angenehme Fahrt zurück machen.
Wir fuhren, wegen möglicher Schauer am Morgen, um 10 vor 12 aus der Box und hatten um 12 die Fock und das einfach gereffte Groß stehen. Bei Starkwind fahren wir mit Sicherheitsleine! Die Midget hat eine Rumpfgeschwindigkeit von 6.1 kn, wir waren sehr häufig schneller. Raumschots zur Trinteluntiefe und dann halben Wind zur Vrouwenzand-Tonne kurz vor Stavoren...noch ein Stückchen raumschots und die bei SW 6 kabbelige Hafeneinfahrt Stavoren Buiten war erreicht. Wetter gut, Wind super, was sollten wir mehr vom Segeln wollen??!...auch den nächsten Tag so!
Das aber sollte anders kommen: gegen abend wurde aus der 6 eine 7. Auch der Wetterbericht hörte sich ganz anders an, als der NOS teletext im Fernseher tags zuvor aussah: 6 , möglich 7, Boen bis 45 kn (Bft 9 - Sturm) möglich.
Aber irgendwann sollte es wieder 5/6 werden, um 11 Uhr gabs kein Anzeichen dafür. Ich hatte die Fock gegen die Schwerwetterfock getauscht und das auf Midgets nicht standardmäßige dritte Reff reingebunden, den Motor gestartet und 15 Minuten bei 1500 U/min warmlaufen lassen und dann mit Vollgas raus aus der Box und raus in die Welle: 2 sm genau gegenan mit 3000 U/min und nur 2.5 - 4.0 kn Fahrt. Ich wollte die knappe 3/4 Std. eben gegenandampfen, um dann die Vrouwenzandtonne hoch am Wind anliegen zu können:
WSW 7, das heißt ganz selten runter auf 'ne fette 6, meist Mitte bis Oberkante 7, immer wieder mal in die 8: nach den 2 sm Motorfahrt die "Taschentücher" hochgezogen...und ab ging's, von wegen 2.5 - 4.0 kn, Minimalgeschwindigkeit gegen die Welle 4.5 kn, meist irgendwo um die 5.6 und das gegenan!
Der Anlieger auf Vrouwenzand hat geklappt, wir hätten uns mit der Abdrift verkalkuliert haben können, und es ging auf den Halbwinder zur Trinteluntiefe. Viel Fahrt, 6 kn und mehr, und ab und zu klatschte Trixania zu schnell an eine der höheren von dwars kommenden Wellen, oder sollte ich schon Seen sagen...nein, Rasmus (überkommendes Wasser von brechenden Seen) schickte nur seine Kinder an Bord, aber unsere Hosen wurden naß, weil wir nur Jacken angezogen hatten - Spätsommersyndrom.
Von der Trinteluntiefe mußten wir wieder hoch an den Wind, der kam jetzt nur noch bis Mitte 7 rauf, aber der scheinbare Wind ist dann immer noch 'ne fette 7, manchmal Anfang 8.
Mit der Schwerwetterfock und dem dritten Reff segelt die Midget ohne besonders viel Krängung problemlos, eigentlich immer noch angenehm, bei solchem Wind beruhigend. Wir waren mit unserem Törn sehr zufrieden: Das gefährliche an der See ist Ihre Nähe zum Land. Folglich empfanden wir das Hafenmanöver in Stavoren als das Schwierigste der ganzen Fahrt.




Zudem gab's im Mai an einem sonnigem Wochenende ein 4-Gänge Menu

An einem Samstag kamen Paul und Gille von der Julie (Norddeich) auf die Trixania, wir empfanden bei Sonne und 29°C das Bimini als quasi notwendiges Luxusgut.
Wir hatten uns entschieden, mangels Wind im Hafen zu bleiben...Gerda hatte zum Essen eingeladen: wir wissen nicht, wie sie auf den zwei Flammen in der Pantry solche Leistungen bringen kann - es grenzt an Zauberei!! Zwei Vorspeisen, ein Hauptgang und ein Dessert in Topqualität auf einem 8 m Schiff!! Besser hätte es uns auch auf einer Rassy 53 nicht gehen können.



Schon wieder Bilder

Zum Umblättern (IE/Avant/Maxthon)




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