........................ Midget '26
SY Trixania Mawi

Trixania Mawi ist eine Midget '26 der Jachtwerf Gebr. de Kloet (Kortenhoef/Niederlande). Die Linienführung der Midgets entstand in Anlehnung an die Fischerjollen aus Lynaes. In Skandinavien wird die Rumpfform eines Spitzgat-Langkielers seit Jahrhunderten als ideal für den Einsatz im rauen Alltag der Fischer angesehen. Ich persönlich bezeichne eine Midget gerne als einen zusammengedrückten Colin Archer; sehr sicher, aber eben viel kleiner.
Die Midget '26 ist ein sehr gutmütiges Schiff mit einem weichem Einsetzen in die See. Primär auf sicheres Segeln bedacht, blieb bei akzeptablen Abstrichen an Geschwindigkeit in dieser Größenklasse kaum eine andere Wahl - bei Bft 5 sind 6 kn und etwas mehr immer möglich; nicht hoch am Wind, da macht sie dann 'nur' 5 kn und etwas mehr. Sie mag ein paar Euro mehr kosten, als andere in der Klasse, aber dafür liefert die Jachtwerf de Kloet eine großzügigere Standardausrüstung. So wird zum Beispiel ein Anker incl. Kette mitgeliefert, eine Badeleiter ist schon angebracht...
Auf dem Ijsselmeer oder der küstennahen Nordsee empfindet ein Segler bei Windstärken um Bft 7 zwar schon, dass 'es jetzt interessant' wird, aber auf einer Midget weiß man dann aus Erfahrung, dass es auch bei etwas mehr noch für eine gefahrlose Heimreise reicht.
Bei Stürmen oder gar heftigen Stürmen sind dann die Erfahrungsberichte skandinavischer Fischer, bzw. anderer Midget-Eigner abzufragen.
Dies ist keine Werbeseite, aber für weitere Infos zur Midget empfehle ich:
Jachtwerf Gebr. de Kloet

Midget '26-Genua/Groß
Midget '26-Blister/Groß
Weitere Ausrüstung für die Midget '26 "Trixania Mawi"

In den Jahren, Trixania ist im September 1998 zu Wasser gelassen worden, ist viel Sicherheits- oder auch nur Bequemlichkeitszubehör an Bord gekommen. Dies ist alledings heute zu einem unverzichtbarem Bestandteil des Schiffes geworden und soll deswegen im Folgenden dargestellt werden.

Zusätzliche Ausrüstung technischer und/oder sicherheitsrelevanter Art

Funk, Radio, GPS, Kühlschrank und Heizung, sogar Fernseher, zwar zusätzlich zu ordern, sind aber auf fast allen Schiffen von Beginn an zu finden, sollen hier also auch nicht als Nachrüstung aufgezählt werden. Auch den Autopilot will ich nicht unbedingt als Nachrüstung bezeichnen, sondern eher als standardmäßig zu orderndes Muß.

Wichtig bei den heutzutage eingebauten elektrischen Verbrauchern sind ausreichend dimensionierte Akkumulatoren, die Werft sah allerdings nur Raum für eine Starter- und eine Verbraucherbatterie vor. Ich habe daraufhin einen zweiten Batteriekasten gebaut und diesen über der Welle in Längsrichtung neben den vorhandenen angeschraubt, so konnte die Kapazität der Verbraucherakkus verdoppelt werden.

Eine Landstromsteckdose im Kajütraum, nicht nur im 'versteckten' Bereich für das Ladegerät oder nur über eine Weiche vor dem eigentlichen Landstromanschluß im Außenbereich hat sich als fast zwingend notwendig erwiesen.

Einen Inverter einzubauen, damit man auch unterwegs mit 220 V einen Rasierer oder eine Bohrmaschine betreiben kann, könnte zwar mal notwendig sein, war bisher aber nur Luxus.

Eine elektrische Bilgepumpe war auf einer Midget '26 leider kein Standard, lediglich handbetriebe Membranpumpen werden eingebaut. Für die Bilge läßt sich aber sehr kostengünstig eine kleine elektrische Pumpe einbauen, der vorhandene Saugkorb wurde dazu nach achtern verlegt und an dessen Stelle die schwimmschalterlose Tauchpumpe angebracht. Zur möglichen Nutzung beider Pumpsysteme wurden beide mit einem Dreiwegehahn verbunden. Die elektrische Pumpe muß dazu praktischerweise durch das vorhandene Schlauchsystem außenbords leiten, dies funktioniert auch problemlos durch die dazwischenliegende Membranpumpe hindurch, wenn diese in 'Saugstellung' stehen gelassen wird.
Eine elektrische Fäkalienpumpe erspart mühsames Leerpumpen des Fäkalientanks, darf allerdings nur auf offenem Meer eingesetzt werden, auf der Midget ist eine solche als Extra eingebaut; auch hier läßt sich mittels Dreiwege- und Absperrhahn die standardmäßige Handpumpe weiterhin einsetzen.

Standardmäßig wird die 26er mit einem, ich meine 12 PS Motor ausgerüstet. Sinnvollerweise wurde damals ein 20 PS Yanmar eingebaut. Da ein Langkieler schwer zu manövrieren ist, muß dies dann oft mit hoher Motordrehzahl geschehen. Um dem Motor in solchen Spitzen genügend Ansaugluft zu liefern, habe ich ein Belüftungsventilator so installiert, dass dieser zuschaltbar Luft in den Motorraum bläßt, also einen kleinen Überdruck am Luftfilter herstellt. Dies führt dazu, dass der Motor nicht zu fett läuft und das starke Russen bei plötzlicher Vollast(!)nicht mehr so heftig ausfällt.

Um diese enormen Stromfresser auch in Landferne oder in übervollen Häfen ohne Zugang zum Landstrom versorgen zu können, ist auf einer von Jachtwerf de Kloet gefertigtigen Trägerstange, im Design der schon von de Kloet angegrachten Autopilothalterung, ein Windgenerator angebracht worden, der bei Winden ab Bft 4 befriedigende Leistung bringt, ein alternatives Modell bringt zwar mehr Leistung, ist aber dafür in der Geräuschentwicklung kompromißbedürftig.

Die auf vielen Schiffen angebrachten Persenningsprayhoods mit Klarsichtfolien sind nicht ewig schön, zudem werden die die Folienfenster im UV Licht milchig. Auf Trixania Mawi wurde auf die vorhandene Sprayhood mit Hilfe von aufgespannten Schablonen für die später einzusetzenden planen Glasscheiben eine GFK Schicht auflaminiert und in diese feste Sprayhood wurden dann Hartglas Fenster in Teakrahmen eingesetzt. Die feste Sprayhood bot die Möglichkeit Handläufe anzubringen, die den Weg auf das Vorschiff um Deutliches sicherer machen. Das nun feste Oberteil, oder auch Dach der Sprayhood ist stabil genug, um einen Haltegriff aufzunehmen, bietet aber auch die Möglichkeit, ein Radardisplay hängend zu befestigen...

Aus Sicherheitsgründen hatten wir uns entschlossen, ein Radar auf der Midget zu installieren. Auf einem Schiff von 8 m Länge, auch dann, wenn es ein kleines Raumwunder ist, nicht ganz unproblematisch. Wohin mit dem ganzen "Zeug"? Die Radarantenne ließ sich auf einem mit mäßigem Aufwand zu installierendem Querträger am Windgenaratorträger anbringen, die Kabelanschlüsse für das Display sind bei Bedarf schnell zu legen, da ich weitestgehend vorinstalliert habe, es sind lediglich letzte Anschlußstücke unter der Sprayhood durch verschraubbare Öffnungen zu führen und am Display anzuschließen. Das Display läßt sich unter der Sprayhood dicht vor den Scheiben direkt "unter der Decke" in die Halterung einsetzen. Mir erschiehn es erst nach dem Bau der festen Sprayhood sicher, ein Radardisplay im Cockpitbereich zu betreiben. Es kann so fest und trocken unter der Sprayhood im Cockpit und nicht nur unten in der Kajüte gelesen werden.

Wohin muß man sinnvoll auf einer Midget 26' eine Rettungsinsel stauen?
Bei viel Seegang könnte sie auf dem Kajütdach schwer zu erreichen sein, außerdem nimmt ein solcher Container viel Sicht...am runden Heckkorb eines Spitzgatters nicht problemlos zu befestigen...aber unten (wo sie die Saison 2005 lag) ist sie im Ernstfall so gut wie nicht vorhanden - bis ihre zarten Hände die Insel rausgezogen haben, um die Ecken getragen haben, den Niedergang raufgewuchtet haben und sie dann im Wasser haben (in der Eile dann auch noch mit dem Schiff verbunden haben !!!?) wäre ich schon weit weg, wahrscheinlich sogar zu weit. Im Kajütstauraum ist eine Rettungsinsel gedanklich eine größere Belastung als die, überhaupt keine an Bord zu haben.
Sie mußte also irgendwie innen in den Heckkorb, die Backskiste muß aber erreichbar bleiben; außen würde die Badeleiter versperrt, bzw. sind angeschweißte Haken für den Rettungsring im Wege.
Ein selbstgebauter Container mit Scharnieren - nicht nur zum Öffnen -, um ihn seitlich wegdrehen zu können, ließe auch die Luke achtern erreichbar bleiben, ohne den Container zu hoch anbringen zu müssen.

Zusätzliches anderer Art

Auf der Midget ist nachträglich ein Warmwasserboiler installiert worden, Schlauchverbindungen versorgen die Pantry und den Toilettenbereich, weiterlaufende Schläuche sind mit einer Außendusche verbunden.

Im Innenbereich habe ich mit Originalhölzern der Jachtwerf de Kloet in den freien Raum über den Sitzbänken an Stb weiteren Stauraum geschaffen: Schrank und Regal, sodass auch bei Krängung nichts durch die Gegend fliegt, an Bb sind lediglich Regale eingebaut worden, um den Platz optimal nutzen zu können.
An Bb mußte zudem noch eine Möglichkeit geschaffen werden, die zusätzlichen elektrischen Anlagen über ein weiters Sicherungspaneel zu schalten. Dazu ist das Paneel schlicht in die seitliche Begrenzung der Navigationsecke geschraubt worden, die Kabel durch ein Loch dahin geführt und die Rückseite dann im Stil verkleidet worden.

Wichtig und nützlich haben wir die Anbringung eines Taus im achteren Bereich des Rumpfes empfunden. Die Midget ist achtern im Rumpf dicker als die Scheuerleiste, bei Berührung zum Beispiel einer groben Betonwand in einer Schleuse kann es schnell Kratzer geben. De Kloet bietet für viel Geld eine weitere Scheuerleiste in genau diesem Bereich an, wir finden unser Tau mit dem selben Zweck aber sehr schön und irgendwie schiffig...zudem weitaus billiger.

Ein Bimini(Sonnensegel) für eine Midget stellt ein kleines Problem dar: die Großschot läuft auf den Traveller im Cockpit, ein Bimini darf also erst achtern von der Schot beginnen...da kann man es aber eigentlich nicht befestigen. Käufliche Standardbiminis passen nicht und so entstand mittels zusätlicher Relingsfüße und einiger Fummelsarbeit ein Bimini, das beim Segeln aufgestellt werden kann und mit Tenaxknöpfen bei abgeschlagener Schot bis zur Sprayhood geschlossen werden kann - z.B. für Motorfahrten bei Regen.

GFK-Sprayhood

Radarhalterung

Radar und Windgenerator

Bimini

Bimini als Regenschutz

Container für Rettungsinsel

Container weggedreht


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