SY Trixania Mawi...und viele andere Midgets auf dem Törn des Midgetclubs im August 2006 im Grevelinger Meer
Auch diesesmal waren wieder über 30 Schiffe zur Reünie nach Herkingen gekommen.
In der Marina Herkingen lagen schon viele Midgets, ich konnte Gerda am Steg stehen sehen. Sie winkte dem sehnsüchtigen Skipper zu - ich hatte Trixania alleine nach Grevelingen gebracht, Gerda ist mit dem Auto dorthin gekommen. Nachdem wir uns begrüßt hatten, hatte ich auch die Zeit, viele Bekannte, aber auch einige neue Mitgetclubmitglieder zu begrüßen, Gerda war schon zwei Stunden vorher in der Marina angekommen.
Um 18.00 Uhr versammelten wir uns im Hafenrestaurant (geschlossene Gesellschaft) und begonnen mit der 'same procedure as every year': wir stellten uns mit meist humorvollen Randbemerkungen vor.
Es gibt bei solchen Treffen immer Neues zu erzählen und so verging bei einem hervorragendem Buffet die Zeit schneller als gewollt: morgens um 9.00 Uhr stand das 'palaver' (Besprechung) auf dem Plan.
Am Dienstag, den 8.8.2006 hieß unser Zielhafen Den Osse.
Nach dem palaver ließen wir uns alle noch Zeit, keine der Midgets legte vor 11 Uhr ab. Irgendwie aber hatte sich das 'Regattafieber' verbreitet: Wir hatten einen NNW 4 und ich setzte die Genua I und das Groß, obwohl es an die Kreuz ging...es wurde 4/5 und ich mußte die große Genua runternehmen und die kleine setzen, selbst die war gelegentlich zu viel, weil es machmal in die fette 5 ging. Im Grevelingen muß man nicht nur beim Aufkreuzen auf die Betonnung achten: Das Grevelinger Meer ist gelegentlich deutlich über 20 m tief, aber häufig auch großflächig sehr untief. Die manchmal nur schmalen Fahrwässer führen um die vielen Inseln herum und auf den breiteren Fahrwässern hat man auch genügend Raum zum Segeln.
Die Midgets kreuzten durch das Binnenmeer und erreichten fast alle den Hafen in Den Osse; eine kleine Midget 15 hatte mit ihren 90 cm Tiefgang die Betonnung nicht so Ernst nehmen wollen und hatte sich festgefahren!
Es hatte aber weiterhin keine Probleme gegeben und so konnte die Reünie ungetrübt weitergehen.
Von Den Osse nach Bruinisse, laut Wettervorhersage sollte uns ein W - NW 4/5 nach Bruinisse schieben, aber um 1/2 12 war es nur ein schlapper W 2 mit Nieselregen. Unschlüssig tuckerten sie aus dem Hafen - manche setzten Segel, manche tuckerten langsam weiter. Da uns im relativ kleinen Binnenmeer keine notwendig kürzesten Wege auf den gleichen Kurs zwangen, fuhren die einen so um Inseln herum, andere anders herum, es wurde an Inseln angelegt, es wurden Umwege zu anderen Inseln gefahren.
Ich zum Beispiel sah die Dikkie D vor der Einfahrt zum Brouwershaven an der Pier liegen, irgendwas mit dem Segel schien nicht zu stimmen. Wir fuhren hin und stellten fest, dass es sich um nichts Problematisches handelte, es war irgedwas mit irgendwelchen Leinen vom Patentreff, war aber wohl besser nicht während der Fahrt zu machen. Ich wollte wieder umdrehen und wir kamen am Bb Rand des Fahrwassers fest - bombenfest. Ohne fremde Hilfe ohne jede Chance im klebrigen Schlick, Die Blue Wave gab uns Schlepphilfe und fuhr danach zum Kaffee nach Brouwershaven, wir legten am Steg der Insel Dwars in de Weg an und sind über eine Stunde auf der Insel spazieren gegangen - ungestörte Ruhe (der Regen hatte zwar aufgehört, aber es gab trotzdem keine anderen Menschen zu sehen, am Steg lagen insgesamt drei Boote...bei besserem Wetter wohl anders)!
Abends in Bruinisse hatten wir uns entschlossen, die Gruppe zu vergrößern, die zum Muschelessen gehen wollte - leckeres Essen und eine fröhliche Truppe von Midgetseglern und Midgetseglerinnen!
Später fanden sich dann immer wieder größere (baulich bedingt aber doch begrenzte) Gruppen auf einzelnen Schiffen zum durch Wein oder Bier angeregten Gesprächen.
Zur mondänen Marina Port Zelande, bei einen W 5, der auf SW 5 drehte. Völlig bewölkt und teilweise dunkelgrau rechneten wir mit Regen. Der kam aber nicht!! Wir von der Trixania entschieden uns hoch am Wind den nördlichen Weg nach Port Zelande zu nehmen. Es ist schon fast aufregend, mit über 5 kn in einem Fahrwasser unter Fock und Groß zu segeln, das auf keinen Fall verlassen werden darf, und bei dem meines Erachtens die Tonnen im Hinblick auf das Gefahrenpotential sich fest zu fahren, zu klein sind...man könnte allerdings auch mit weniger Tuch langsamer sein und so sicherer fahren.
Nach 4 Stunden kamen wir in der Marina an und konnten uns nur wundern, was für luxuriöse und große Schiffe hier im abgeschlossenen Binnenmeer liegen. Die Marina ist zwar mit allem ausgestattet, was man sich wünschen kann, aber eben doch durch Schleusen und vielen sm von der Nordsee getrennt; kann man vom Ijsselmeer zwar auch sagen, aber da sind die freien Wasserflächen größer.
Gerda und ich wollten im Supermarkt einkaufen...und hatten keine Chance mehr: der Regen kam doch und wir hatten kein Ölzeug dabei, auch keinen Schirm...wir wurden sehr, sehr naß!
Das durch den Einkauf mögliche Essen auf Trixania wurde allerdings für sechs Menschen sehr gut.
Zum Endhafen der Reünie Scharendijke, nur 3,5 sm entfernt war eigentlich ein vor der Fahrt dorthin ein 'admiraalzeilen' geplant. Wir hätten in Gruppen zu 5 Schiffen gleiche Abstände voneinander und 3 Schiffslängen zur voraus, bzw. achteraus segelnden Gruppe einhalten sollen. Wir hatten das 'admiraalzeilen' schon 2005 mal versucht hinzukriegen...
Die Wettervorhersage: NW 4/5(6). Wir hatten eine 5, in Böen 6. Ich konnte mich bei diesen Windverhältnissen nicht für ein 'admiraalzeilen' mit solch geringen Abständen und ein Großteil der Konzentration für eben das Einhalten der Abstände, na sage ich mal, abzuzweigen, nicht begeistern und ließ meine Bedenken einfach mal erkennen. Ich war zweifelsfrei nicht der einzigste, der die Idee bei 5(6) nicht mehr so richtig gut fand und so wurde nach einiger Zeit des Abwachtens (der Wind hätte ja noch nachlassen können) das Vorhaben abgeblasen.
Wir fuhren die wenigen Meilen nach Scharendijke und fanden uns dort dann doch zufrieden ein.
Am Abend fanden wir uns im angemieteten Hafenrestaurant zum gemeinschaftlichen Essen ein. Das Essen war wieder hervorragend, wir fanden es auch wieder perfekt, wie die beiden Crews der Organisationsschiffe (Harry & Anneke / Aeolus und Jeroen & Rosemarie / Elodea) die Reünie vorbereitet hatten.
Wir versicherten uns alle gegenseitig, bei der nächsten Reünie 2007 im Norden wieder dabei sein zu wollen.
Bilder von der Reünie 2006
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