Midgetclub Reünie 2005 -- Ontspan de boog op Lauwersoog
1.8.2005 bis 5.8.2005

Den Weg zum Sneekermeer, dem Startpunkt der Reünie, fanden über 30 Schiffe.



Im Jachthafen Sneekerhof versammelten sich am Montag nach und nach die gemeldeten Schiffe, wurden von den diesjährigen Organisatoren in Empfang genommen und bekamen, praktisch, einen günstigen Liegeplatz für die Nacht empfohlen. Bei unserer mittlerweile dritten Reünie erkennt man Schiffe und dazugehörige Besatzungen. Man begrüßt sich, fachsimpelt über Neuerungen oder aber stellt fest, daß die Midget unbestritten ein kleines Superschiff ist, 26er und 31er bezeichnen Niederländer auch als Schiff zum Wohnen...wenn man denn nicht damit segelt; um allerdings in den Rang eines, zwar irgendwie verrückten, aber eben realistischen Midgeteigners erhoben zu werden, muß man Glück und/oder Geduld haben: lange Lieferzeit und auf dem Gebrauchtbootmarkt selten.
Schon am Nachmittag hörte man vereinzelt das Zischen beim Öffnen von Bierdöschen und die ersten 'borreltjes' (Schnäpschen) wurden besonders genossen.
Ab 18.00 Uhr dann ein offizielles Begrüßungsgetränk und das obligatorische Vorstellen der einzelnen Crews - für uns immer noch nicht ganz ohne Stolperfallen, da wir dann natürlich Niederländisch sprachen - Friesischer oder Groninger Dialekt stellen allerdings kein Ziel mehr dar...


Friesland müsse man vom Wasser aus erleben, hieß es im vorveröffentlichem Programm.
Das bedeutete z.B. zum morgendlichen Palaver (Besprechung) an drei Tagen um 9.00 Uhr, am letzten Tag um 10.30 Uhr zu erscheinen! Nicht unbegründet, denn wenn die Strecken auch nicht übermäßig lang gewesen sind, erwiesen sich die in Friesland notwendigen Stadtdurchfahrten (die Stehender-Mast-Route) als zeitaufwendig.
Programm braucht aber in Friesland oft nur der Zielhafen zu sein, es gibt neben der Hauptroute immer wieder Möglichkeiten, einen vielleicht längeren, aber schöneren Weg zu wählen. So hatten wir uns und Trixania zumuten wollen, durch einen kleinen Seitenkanal durch das Gebiet Feanen nach Warten zu fahren: glücklicherweise kamen wir auch über die etwas verschlammten Stellen hinweg, in die der Kiel 10 - 15 cm hineinzog und gelegntlich kam auch die Sonne durch, sonnenbeschienene Bäume wachsen direkt ins Wasser...auch wenn wir dieses Teilstück motorten: absolut lohnend...und, wie wir später feststellen konnten, waren wir nicht die einzigsten, die diese Route gewählt hatten...unter Maschine im Ökosystem!
Normalerweise segel ich nicht in Kanälen, schon mal gar nicht, wenn nicht mindestens ein halber Wind mit 4 steht. Aber es ist die Reünie der Midgets gewesen und keiner will der erste sein, der die Lappen runterholt...noch ein Grund, schon um 9.00 Uhr mit dem Palaver zu beginnen...wir haben eigentlich alle soviel wie eben möglich unter Segeln zurückgelegt, das machte die Fahrt ruhig, entspannend, sparte Diesel und hatte einen unbestreitbaren sozialen Wert.


Von Warten nach Burdaard, W - NW 2 - 5 (unterschiedliche Stärken erklären sich im Binnenland durch das Vorhandensein von Abdeckungen im Wechsel mit freiem Windeinfall), günstig für uns: bis auf ein kleines Stück Prinses Margriet Kanaal und die Stadtdurchfahrt Leeuwarden konnten wir segeln.
Um 11.00 Uhr fanden wir uns an einer geeigneten Stelle zum 'admiraalzeilen' zusammen - das ist mit 'Formationssegeln' treffend übersetzt...war amüsant, war von einigen auch irgendwie gut hingekriegt worden, war ohne vorheriges Training gar nicht so einfach: im Abstand von ca. 50 m je zwei Schiffe auf gleicher Höhe, vom Start zum Ziel (knapp eine 1/2 sm) sollte keines der Schiffe aus der Kielline des Vordern heraussegeln, zudem sollte kein Schiff der jeweiligen Zweiergruppe dem anderen voraussein...Idee gut, Ausführung mäßig, Spaßfaktor nachhaltig...mehrfach fanden sich immer wieder Schiffe im Laufe der Reünie im 'Zustand' perfekten admiraalzeilen...was natürlich mit entsprechendem 'Erfolgserlebnis' registriert wurde.
Die Stadtdurchfaht Leeuwarden mit vielen beweglichen Brücken mußte natürlich motort werden. Wir hatten viel Glück und brauchten an den Brücken kaum zu warten, andere hatten da Pech. Kein Brückenwächter kann eine auseinandergezogene Midgetflotte durch eine Brückenöffnung fahren lassen, zumal wir nicht die einzigen Schiffe in Friesland waren, Friesland ist voller Schiffe!
Im Dokkumer Ee haben wir alle wieder zumindest das Vorsegel gesetzt! Ab kurz vor 5 kommen die Midgets in Burdaard an.



Der Weg zum Jachthafen Lauwersoog führte uns erstmal wieder unter Vorsegel durch den Kanal zur Schleuse, dannach konnten wir bei einem W 5/6 Fock und ungerefftes Groß setzten. Trixania und viele andere Midgets konnten bei wenig Welle erkennen lassen, wofür sie sich herrlich nutzen lassen: zum Segeln bei genug Wind! Auch wenn man, wie wir, in unbekanntem Revier mit unangenehmen Flachstellen aufpassen muß, die Tonnen nicht gerade riesig sind, ist es immer noch kein Grund, 'übervorsichtig' zu werden: das Echolot funktionierte, man wußte aus der Karte, wo die nächste Tonne auftauchen mußte, also konnten wir 'unbeschwert' die Fahrt genießen.
Abends in Lauwersoog hatten die Organistoren, ein Lob für soviel seemännisches Gefühl, einen Shantychor einbinden können.


Um 10.30 Uhr Palaver, eine Midgetregatta stand auf der Tagesordnung...Trixania ist wegen der Ausrüstung, die ich für sinnvoll, nötig oder auch nur praktisch und komfortabel ansehe, zu schwer, um Regatten zu gewinnen...und trotzdem ist sie nicht die letzte geworden...aber hier muß ich einfach eingestehen, daß wir zwar gut und schnell segeln wollten, daß ich bestimmt auch nicht die schlechteste Segelführung habe, aber andere sind leichter und das kann schlecht ohne Kran in ein Verrechnungsschema einfließen, alte und neue Segel werden nie gesondert bewertet, usw.,usw....wir haben bei einem SW 4/5(6) -ich habe auch kein Rollvorsegel- unter Fock und ungerefftem Groß das Lauwersmeer durchkreuzt und sind nach hartem Kampf dann doch noch ziehmlich früh (?!) im Zielhafen Zoutkamp angekommen...übrigens hatte es fast durchgehend geregnet und trotzdem fanden wir es aufregend gut.
Bei einem ausgezeichnetem Abschlußdiner haben wir uns bis spät in den Abend wohlgefühlt...und wir, setzten den letzten Reünieabend noch in kleiner Runde im Salon fort.


Am Samstag, 6.8.2005 liefen wir um 8.30 Uhr aus Zoutkamp aus, die Oberon kam auch schon mit, die The Blue Wave war schon weg, die anderen blieben noch. Oberon und Trixania motorten trotz zwei Brückenpausen durch Dokkum über Leuwarden bis kurz vor Grouw, wo die Oberon uns verließ, wir übernachteten in Grouw; fuhren am Sonntag nach Stavoren Binnen (Heeger Meer und Fluessen bei NW 5/6 unter Fock und Groß mit über 6 kn im Fahrwasser gesegelt!) und am Montag bei NNW 5(6), später NW 5 zurück in die Flevo Marina.



























Bilder von der Reünie 2005 Zum Umblättern (IE/Avant/Maxthon)






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SY Trixania Mawi...und viele andere Midgets auf dem Törn des Midgetclubs im August 2005 im Norden der Niederlande
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