Midgetclub Reünie 2004 -- Van alles wat
2.8.2004 bis 6.8.2004

Dieses Mal ist die Midgetflotte etwas kleiner gewesen...aber wir sind immerhin noch 18 Schiffe stark gewesen.


Für uns, auch Hein war wieder dabei, hat eine Vor-Reünie schon am Donnerstag (29.7.2003)begonnen: Nach einer herrlichen Blisterfahrt durchs Markerwaard bei einem SO 3/4 sind wir nachmittags in Durgerdam eingelaufen...und dort trafen wir auf Sjoerd & Jellie , Ben & Thea von der Oberon und der Marblits. Irgendwie hatte hier die Reünie schon ein bißchen begonnen, drei Midget '26 auf dem Weg die anderen zu finden. Zuerst vergaßen wir aber mal unser Ziel und fanden in den Kühlschränken der Midgets einige Bierchen. Wir sprachen wieder das, für uns immer noch typische Gemisch 'Niederländeutsch'...allerdings gewinnt das reine Niederländisch zunehmend an Gewicht?!

Wir mußten in den Süden, und deswegen sind wir schon um 4.05 Uhr ausgelaufen...schließlich hieß es von Ijmuiden aus nach Süden den Gezeitenstrom mitlaufend zu haben. Wir hätten aber 5 Minuten früher weg sein müssen, wir verpaßten die Öffnung der Schellingwouder Brug knapp, und so "hingen wir 'ne 1/4 Stunde 'rum."; noch im Dunkeln durch die Oranjesluizen, und dann mit etwas mehr als Marschfahrt durch den Nordzeekanal. Um kurz nach 8 sind wir durch die Kleine Sluis in Ijmuiden Richtung Nordsee los. Igendwie wollte der Wind nicht so, wie wir ihn wollten und so sind alle Midgets bis auf wenige Meilen, die wir zu segeln versuchten, nach Scheveningen motort. In Schevenigen trafen wir dann auf Woo Wee mit Dick & Wilhelmien an Bord...und dann wieder Rechnen, um zuerst den Strom nach Süden zu kriegen und dann später auch den Strom im Fahrwasser nach Stellendam mitlaufend zu haben...

...wir hatten richtig gerechnet, und konnten als Belohnung fast den ganzen Tag segeln; weil der Wind nicht stark genug war (Geschwindigkeit geht ja in solche Stromberechnungen mit ein) sind wir bis zur Überquerung Maasmond - Maasmond ist die Einsteuerung für die Hafenanlagen Rotterdams - motort. Danach haben wir bei einem W (2)3 die Segel gesetzt und fingen wieder an, nicht ganz ernstgemeinte Regatten auszutragen.
Nachdem wir durch die Goereesesluis in den Haringvliet eingefahren sind haben wir bei einem WNW(1)2 alles an 'Lappen' rausgeholt, was sich setzen ließ...und kamen noch gut voran. Oberon, Marblits und Trixania sind bis Hitserse Kade gefahren, die Woo Wee fuhr einfach durch bis Strijensas?! Wir allerdings fanden den Hafen zwar eng, aber sehr schön und unser holpriges Holländisch brachte uns dann einige neue Wörter ins Bewußtsein...der Hafen heißt Hitserse Kade und ich nannte ihn unabsichtlich mal Hitsige Kade, und das bedeutet 'Geile Kade'...zudem hat Gerda eine Stelle an der Trixania entdeckt, die , wenn sie sie streichelt, das Schiff schneller macht?! Ben empfand solche 'erogenen Zonen' an Schiffen als unlauteren Wettbewerb...ich meinte dazu nur, man könne sie doch einfach für 2500 Euro bei der Werft mitbestellen?! Unsere kleine Vor-Reünie stand in voller Blüte...und konnte auch durch einen kleinen Fahrradunfall, den Sjoerd und ich uns durch Ineinanderfahren antaten, nicht mehr zerstört werden.


Sjoerd kannte einen kleinen Hafen, Puttershoek an der Oude Maas. Das sollte unsere letzte Station vor dem regulären Reünie Starthafen in Dordrecht werden. Wir tuckerten los. Im Hollandsch Diep regt mich bei SO 2(3) segeln mehr auf, als das es wahre Freude bringt: der Schwell der Berufsschiffahrt und der übereifrigen Motorbootfahrer läßt die Segel immer wieder einfallen und so lagen wir früh in Puttershoek im Minihafen. Oberon und Marblits kamen 'ne Stunde später an...ich hatte wirklich nur ein 0,3er Döschen Bier getrunken, will die Marblits annehmen, dieser Anlegeponton (für jedes Schiff ein eigener) hatte aber nur ein 30 cm breites Blech als Landverbindung: da muß man nicht runterfallen, kann man aber; dabei muß man sich keine Rippe anknacksen, kann man aber; am Ponton muß bei Niedrigwasser nicht nur 1 m Wasser bleiben, kann aber...Trixania und Marblits mußten weiter nach vorne in den Hafen, um sicher liegen zu können...bei manchen Bewegungen konnte ich mich danach an Puttershoek "erinnern.", irgendwo sollte doch auch hier ein 'sinngebendes Moment' zu finden sein...

Am Montag, den 2.8.2004, sind wir dann durch die Hebebrücke in Dordrecht und noch eine kleine Brücke in den Nieuwe Haven eingelaufen. Ein kleiner feiner Binnenhafen, Hafen der Königlichen Ruder- und Segelvereinigung. Im Hafenrestaurant fanden wir uns fast alle um 18.00 Uhr ein...Niels kam als Nachzügler mit seiner 20er schon mit Beleuchtung an.
Midgetclub Reünie üblich, stellten sich die Crews der Schiffe vor...und Ben von der Marblits ließ es sich nicht nehmen, den Zusammenhang von Geschwindigkeit und 'erogener Zone' den Mitgliedern zu erklären...unser Vorteil war dahin. Man erzählte, man plante, man trank auch ein wenig, Gerda und Hein wurden Mitglieder des Midgetclubs; Leen, unser Vorsitzender auf Lebenszeit freute sich, hat nun zwei e-mails mehr zu schreiben, und irgendwann verschwanden alle, nach den 'Absackern' und 'Scheidebechern' in ihren Kojen.


Am Morgen um 10 das gewohnte 'Palaver' (Besprechung) und danach hatte sich Sjoerd auf eine Führung durch das historisch bedeutende Dordrecht für uns - Crews von Oberon, Marblits und Trixania - vorbereitet und so konnten wir den ausführlichen Beschreibungen zuhören und ganz ohne Probleme 'sinngebende Momente' wirken lassen.
Mittags sind wir dann los, um 13.17 durch die Hebebrücke durch die Berufsschiffahrtsstraße Dortse Kil in Hollandsch Diep zurück. Da haben wir dann doch Segel gesetzt und sind nach Strijensas gesegelt, auch wenn es wieder nur wenig Wind gab: SO 2
Damit auch diesem Tag ein 'sinngebendes Moment' sicher war, hatten sich die 'Holländer' etwas ausgedacht. Gerda und ich sind nicht verheiratet, Leen war ehemals Königlicher Trauungsbevollmächtigter, Gerda wollte wissen, ob z.B. Leen uns nach Niederländischem Recht auf der Trixania trauen könnte... und so wurden wir im Rahmen eines außerordentlichen Palavers inoffiziell und ämusant im Midgetclub "verheiratet"...dem nächsten Morgen waren mit den Fragen nach dem Verlauf der "Hochzeitsnacht" wieder 'sinngebende Momente' sicher.



Die diesjährigen Organisationsverantwortlichen hatten auf einen W 4 gehofft, dann wäre die Fahrt nach Middelharnis ein Kreuzkurs geworden und wir hätten viele Meilen segeln können...wir bekamen einen ganz schlappen Ost. Die Flotte vertrödelte die Zeit mit Versuchen zu Segeln, mit langsamem Tuckern und Ankern. Die Wärme, fast schon Hitze ließ mich 'ins Wasser gehen', es war einfach angenehm...nur richtig Schwimmen wurde durch die "Erinnerung an Puttershoek" verhindert.
Nach 5 Stunden auf und im Wasser kam Trixania in Middelharnis an, das über eine halbstündige Fahrt durch den Hafenkanal erreicht wird. Ein angenehmes kleines Hafenstädchen in Südholland, die Nordsee in der Nähe.


Nach dem morgenlichen Palaver schieden sich die Geister. Bei leichtem Regen und NO 3/4 meinten einige, die kurze Strecke über den Haringvliet in die Wasserstraße Spui segeln zu wollen, andere dachten, daß es sich bei Wind gegenan im Spui nicht lohne, letzters meinten auch wir und knappe drei Stunden später sind wir in Rhoonse Grienden an der Oude Maas, weil wir im Spui dann doch noch mal für kurze Zeit Segel setzten - der Regen hatte schon zu lange aufgehört (?!), waren wir nicht die ersten im Hafen.
Rhoonse Grienden sind ein gezeitengbeinflußtes Anbaugebiet für Kopfweiden, die geernteten Weidentriebe werden nicht nur für Korbwaren verwendet, sondern auch und bedeutender, so konnten wir auf einer Führung durch das Gebiet lernen, für Mattengeflechte zur Deich- und Uferstabilisierung.


Schon tags zuvor kamen Fragen auf. Eine Flotte kleiner Segelyachten durch die Nieuwe Maas in die Mitte von Rotterdam?! Auf dem Stück Oude Maas sind die uns allen bekannten Binnenfrachtschiffe die, die im Auge zu halten sind, auf der Nieuwe Maas aber, die Hafenanlagen von Rotterdam an Stb und Bb sind da zusätzlich Seeschiffe. Hermann von der Brouwn George hat für die kleine Flotte den Funkverkehr mit den einzelnen Funksektoren abgewickelt.
Wir sind alle sicher im Veerhaven in Rotterdam angekommen. Entspannt und doch schon ein bißchen beeindruckt von den Hafenanlagen ruhten wir uns aus und machten uns bereit, um uns zum Abschlußessen in einem Restaurant in Hafennähe zusammenzufinden.
Die 'sinngebenden Momente' fanden nicht alle in der Paella, die neben Salaten, Brot und Wein gereicht wurde, sondern in den Gespächen über die seemannschaftlich und/oder navigatorisch bedeutenden Situationen, über die angenehmen Stunden und auch über die ärgerlichen Verletzungen - auch bei anderen -, die nun mal vorkommen können.
Abschließend wurde dann noch die Organisationsverantwortlichkeit für die nächste Reünie, wieder im Norden, vergeben.


Trixania Mawi fuhr dann am Samstag, 7.8.2004 allein in Richtung Nordsee. Die anderen fuhren entweder binnen weiter, oder wollten noch bleiben. So trafen wir Woo Wee, Oberon und Marblits erst in Ijmuiden wieder.
Wir hatten Samstag wenig Wind und morgens etwas Regen, dafür aber wenig Verkehr auf dem Weg nach Hoek van Holland, dort hatten wir dann den schwachen Wind aus der falschen Richtung und die Welle vom N - NW der letzten zwei Tage: auch die 11 sm nach Scheveningen motort.


Bei perfekten Bedingungen, OSO 3, wenig später 4/5, kaum Welle, Sonne und entsprechend guter Laune, verließen wir Scheveningen und rauschten nach Ijmuiden. Eigentlich schade für die Reünie, daß lediglich die Törns hin und zurück die seglerischen Highlights boten. Wegen eben dieser Bedingungen haben die drei anderen die Strecke, für die wir zwei Tage angesetzt hatten, in einem durchsegelt.

Zusammen mit der Oberon und der Marblits fuhren wir morgens durch den Nordseekanal zurück in Ijsselmeer, dort hatten wir dann wieder optimale Verhältnisse: SO 4/5. Wir segelten am Paard van Marken vorbei und setzten Kurs auf Enkhuizen ab. Nach einer perfekten Fahrt dreier Midgets über das Maarker Waard sind wir um kurz nach sieben aus der Schleuse raus und hatten im Buyshaven/Enkhuizen einen Platz für die Nacht.
Wir beendeten diesen Abend der Nach-Reünie mit einem guten Essen.


Am Dienstag Morgen verabschiedeten wir uns von unseren niederländischen Freunden und fuhren ins Ijsselmeer raus. Bei einem OSO (4)5, in Boen schon mal in die 6, mußten wir immer hoch an den Wind. Wir haben dann zu früh gewendet, mußten noch einen Korrekturschlag machen und haben so 21 sm von Enkhuizen nach Lelystad gesegelt. Die Welle war noch nicht so hart, daß die Fahrt unangenehm hätte werden können, im Gegenteil, zeitweise war es einfach super, wie die Midget sich durch das Wasser schob. Unsere Laune wurde beim verdienten Bierchen noch besser, weil heftiger Regen erst dann einsetze, als wir trocken im Salon saßen, das Schiff schon weitgehend klargemacht war und wir zufrieden mit dem Törn waren.




























Bilder von der Reünie 2004

Zum Umblättern (IE/Avant/Maxthon)




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SY Trixania Mawi...und viele andere Midgets auf dem gemeinsamen Törn des Midgetclubs im August 2004 im Süden der Niederlande
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